Ablagerung von Ölkohle am Einlassventil - Verkokung
Hin und wieder finden sich auch bei älteren Motoren mit klassischer Saugrohreinspritzung Ablagerungen an den Einlassventilen (siehe Bild oben, rechtes Ventil).
Meist sind es Motoren mit hoher Laufleistung, bei denen sich zwei Bauteile zu altersbedingten „Schwachstellen“ entwickeln:
Unelastische und hart gewordene Ventilschaftabdichtungen und verschlissene oder fest sitzende (verklebte) Ölabstreifringe.
Über die Schaftdichtungen gelangt Motoröl direkt auf die Hohlkehle des Ventils und führt dort zur Verkokung.
Bei den Kolbenringen gestaltet sich der Weg etwas länger, das Ergebnis bleibt das Selbe:
Die Ölabstreifringe werden durchlässig für größere Mengen Blow-By-Gase, wodurch der Druck im Kurbelgehäuse ansteigt. Gase und Ölgemisch gelangen dann über die Motorentlüfung in den Ansaugtrack und hier wiederum auf den Tellerbereich der Einlassventile.
Ein (mechanisches) Entfernen der Ölkruste ist eigentlich problemlos möglich (siehe Bild oben, linkes Ventil). Es stellt sich nur die Frage ob der Aufwand der Demontage von Zylinderkopf und Ventil lohnt.
Hauptnachteil der Verkrustungen sind die negativen Auswirkungen auf die Strömung im Ansaugkanal, die dadurch reduzierte Füllung des Brennraums und eine verminderte Motorleistung.
Ein größerer mechanischer Schaden kann durch die Ablagerungen dann auftreten, wenn sich Krustenteile wieder lösen und im Sitzringspalt eingeklemmt werden. In ungünstigen Fällen kommt es zu Undichtigkeiten am Ventilsitzring. Auch ein leichter Schlag am Ventilteller (Verbiegung) ist nicht ausgeschlossen.